Nachdem also Napoleon das ganze gemütliche alte Europa durcheinander gewirbelt hatte, scheiterte der gute Mann trotz massiver Truppenstärke beim Russlandfeldzug. Von 500.000 Männern kamen nicht einmal ein Zehntel zurück. Das nutzten die besetzten Staaten aus und zeigten in der Völkerschlacht bei Leipzig Naploeon sprichwörtlich die rote Karte: Bei der Schlacht vielen angeblich 200.000 Soldaten - ein ungeheueres Gemetzel. Der "kleine General" musste über den Rhein fliehen.
Jetzt sahen die alten Kräfte ihre Stunde gekommen: Beim Wiener Kongress 1815 traf sich der ganze alte Adel Europas, den die Revolution gehörig geschockt hatte. Nun aber schlugen sie zurück: Sie wollten ihre alte, vorrevolutionäre Aufteilung des Kontinents wieder haben - Restauration lautete das Stichwort. Um dieses alte Mächtegleichgewicht wieder herzustellen wollten sie die Mächte (Preußen, Russland, Österreich-Ungarn, Frankreich und England) gegenseitig helfen (Solidarität), ihre Herrschaft so wie früher auf Gottes Gnade begründen (Legitimität). Kurzum: Die Pentarchie (die fünf herrschenden Großmächte) bestimmte erneut Europas Geschicke. Daran konnte auch der widerspenstige Napoléon Bonaparte nichts ändern, der es 1815 noch einmal wissen musste/wolllte: Doch bei der Schlacht bei Waterloo verlor er endgültig.
Für die revolutionären Gedanken begann eine "dunkle" Zeit: Nach dem Prinzip des Fürsten Metternich wurden alle liberalen oder nationalen Ideen verfolgt und verboten. Einen Höhepunkt erreichte die politische Repression mit den Karlsbader Beschlüssen, die die Studentenbewegungen und Turnvereine verboten - die Verfechter einer deutschen Einheit und liberaler Ideen mussten aufpassen. Der Vormärz hatte begonnen. Doch er kündigte trotz aller Unterdrückungsversuche auch vom Fortbestand der revolutionären Prinzipien.
Donnerstag, 12. April 2007
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