Donnerstag, 19. April 2007

Die letzte Klausur

Jetzt nähert sich meine Schulzeit endgültig dem Ende: Heute habe ich die letzte Klausur geschrieben. Ich habe die Arbeit ganz normal verfasst und abgegeben, aber vorhin wurde es mir dann schlagartig bewusst: Jetzt ist es vorbei. Vorbei sind all die Qualen und Tränen, vor, während und nach schlechten Schulaufgaben und Klausuren. Vorbei sind aber auch die "behüteten" Tage in der Schule. In den letzten Jahren bin ich immer mehr in meinem Bild bestärkt worden, dass das Gymnasium eine ziemlich weltfremde Schulart ist. Während die Hauptschüler nach der neunten Klasse - mit 16! - in die raue Arbeitswelt entlassen werden und Realschüler in der Zehnten, darf sich die Bildungselite noch einige Jahre an einem herrlich praxisfernen Alltag ergötzen. Wie kommen nur so viele Mitschüler immer auf ihren hohen Ast, von dem sie auf die "dummen" Hauptschüler herabsehen? Jeder Bildungszweig ist wichtig und wertvoll und hat nicht unbedingt etwas mit Intelligenz zu tun! Es geht viel mehr um die Art von Intelligenz und Begabung - und leider um den Geldbeutel der jeweiligen Eltern. Aber ich kann von mir behaupten, dass ich an der Hauptschule vermutlich große Probleme gehabt hätte. Ich bin ein Theoretiker, ich bin ein Mathelegastheniker und mit Technik und Handwerk kann ich nichts anfangen. Mir bleibt einfach keine andere Möglichkeit, als das Abi zu machen. Und das meine ich ernst. Hauptschüler wären oftmals sicherlich für das Gymnasium geeignet - aber es gib auch genug, die an der Hauptschule ihre Fähigkeiten besser entwickeln können, als an einer anderen Schulart. Ich wünsche mir für Deutschland, dass dieses dumme Klassendenken endlich aufhört. Denn eigentlich gibt es bei uns "Klassen" schon seit 150 Jahren nicht mehr.

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