Samstag, 5. Mai 2007

Der Weg in den 1. Weltkrieg

Die Lunte zum 1. Weltkrieg war nicht erst seit dem allgemeinen Säbelrasseln entzündet. Die Vorgeschichte für diese "Urkatastrophe" des 20. Jahrunderts beginnt genaugenommen bereits 60 Jahre vorher. Die Balkanfrage die zerfallende Pentarchie, das Großmachtsstreben und die Rüstungspolitik fachten das Feuer immer weiter an. Unaufhaltsam schien die Katastrophe seit 1906.

England und Frankreich hatten sich seit der Entente cordiale immer weiter angenähert. 1906 einigten sich die beiden Mächte auf eine Okkupation Marokkos durch Frankreich. Deutschland berief sich aber auf ein Abkommen von 1880 und wollte Marokko weiterhin als unabhängigen Staat sehen. Als sich bei einer Konferenz in Algeciras jedoch keine Lösung aber umso mehr Deutschlands Isolierung zeigte, kam es zur Marokkokrise. Nur Österreich-Ungarn hielt zum aufmüpfigen Reich. Als Deutschland gegen eine Abtretung des Kongo Marokko Frankreich überlassen wollte, demonstrierte es mit einem Kanonenboot namens Panther (Panthersprung nach Agadir) seine "Macht" - England und Frankreich schweißte fortan ein Militärbündnis noch enger zusammen.

Des Weiteren brodelte der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn weiter vor sich hin. Während die Monarchen eine Kompromisslösung mit drei Königreichen (Österreich, Ungarn, Slawischer Teil) andachten, strebte Serbien nach einem eigenen Großreich. Überhaupt sollte Serbien noch eine wichtige Rolle spielen: Da das Osmanische Reich sowohl außenpolitisch als auch innenpolitisch (jungtürkische Revolution) geschwächt war, demontierten Österreich und Russland den "kranken Mann am Bosporus" Stück für Stück. Schließlich machte die k.u.k. Monarchie den ersten Schritt und annektierte Bosnien und Herzegowina gegen den Widerspruch Serbiens. Bulgarien bot sich nun Serbien an, ebenfalls einen Teil des Kuchens abzuschneiden: Gemeinsam mit Griechenland kamen die verbündeten slawischen Völker bis Konstantinopel. Freilich wollte Österreich dies nicht dulden, und gründete kurzerhand Albanien. Dieser Staat hatte den strategischen Zweck zu erfüllen, einerseits Serbien einzudämmen und andererseits zu verhindern, dass die panslawistische Schutzmacht Russland so einen Mittelmeerzugang erhielt. Dieser erste Balkankrieg führte zu enormen Differenzen zwischen Österreich-Ungarn, Serbien und Russland. Als Bulgarien im zweiten Balkankrieg ebenfalls ein Großreich errichten wollte, wurde es von Serbien zurückgedrängt, dass dadurch große Gebiets- und Machtgewinne verzeichnen konnte.

Der Hass vieler Serben auf den "Mutterstaat" Österreich entlud sich im Attentat auf Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 - der Initialzündung des 1. Weltkriegs.

3 Kommentare:

Stefan Sasse hat gesagt…

1914, meinst du sicher.

Mafri hat gesagt…

Oops, ja. Danke. Da hab ich mich wohl verschrieben. Kein Wunder, mir schwirren sowieso nur noch Jahrezahlen durch den Kopf.

flip hat gesagt…

naja ein bischen sehr spärlich, dass sind be weitem nicht alle gründe