Montag, 5. März 2007

One Way Ticket to Hell And Back - The Darkness

Ich habe mir überlegt, auch mal meinen Musikgeschmack zu präsentieren. Das ganze werde ich in Form von kleinen Rezensionen tun.

Den Anfang macht das Album "One Way Ticket to Hell And Back" von The Darkness.



Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Und so ist Glamrock sicherlich nicht jedermanns Sache. The Darkness machen vollkommen gestörten, kitschigen, alle stilistischen Regeln verachtenden Rock. Und genau das gefällt mir an Ihnen. So beginnt etwa der Namensgebende Track mit einem Männerchor und sphärischem Panflötenklang. Ein kurzes Forte wird sofort wieder zurückgenommen, und schon erklingen Gitarrenriffs und ordentlich Drums. Bald mischt sich auch Sänger Justin Hawkins mit seinem Gekreische ein. Obwohl Gekreische eigentlich falsch ist. Er singt nämlich nicht schlecht, "kreischt" also gekonnt. Es passt einfach, und ich kann mir nichts anderes zu den Klängen der Band vorstellen. Epochal kann man The Darkness wohl überall zwischen 1970 und heute einordnen. Der zweite Track "Knockers" beginnt meiner Meinung nach sehr Queen-like und steigert sich zu einer gigantischen Wohlfühlhymne. Doch manchmal übernimmt der Kitsch wirklich die Oberhand, so etwa in "Hazel Eyes". Das ganze Lied ist von ostasiatisch anmutenden Einspielungen auf Synthesizern geprägt, die zuweilen leider wirklich nerven. Aber es passt eigentlich auch zum Titel, mit "Hazel Eyes" werden die Frauen aus Ostasien lobgepriesen. Das beste Stück auf der Platte ist aber "Bald", eine tempomäßig wie Instrumental abwechslungsreiche Rockbalade, die sich wunderbar steigert, verharrt, nochmal steigert und förmlich explodiert, bevor sie langsam verhallt.
Alles in allem ist OWTTHAB ein famoses Album, ein wahrer Paukenschlag und ein lautstarkes Fest für die Ohren. Größter Nachteil dieses einstündigen Feuerwerks ist, dass man nach dieser Stunde einfach genug hat. Ich hab die Platte einmal zweimal hintereinander im Auto laufen lassen. Abgesehen von den Auswirkungen auf meinen Fahrstil (zum Glück waren keine Bltizer auf der Strecke) war ich danach echt fertig und hab das Autoradio komplett ausgeschalten.
Wie ich auf Laut.de lesen musste, ist der bisherige Frontmann leider ausgestiegen. Ich kann nur hoffen, dass es mit The Darkness irgendwie weitergeht - Live müssen die wirklich der Hammer sein. Bisher hatte ich leider nicht die Gelegenheit, und es wäre schade, wenn es nicht mehr zu einem Konzertbesuch kommt.

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