Montag, 30. April 2007
Eine unheilige Allianz
Noch klatschen die Neonazis nur Beifall, dass ihnen jemand aus der Seele spricht. Wann werden sie "Pax Europa" beitreten? Und ich bin gespannt, ob sich diese junge Partei, die ja Großes vorhat, der Verlockung erwehren kann, die das rechte Mitgliederpotenzial darstellen muss.
Beunruhigend: Unter "Referenzen" auf Ulfkottes Homepage steht auch die Friedrich-Ebert-Stiftung - ich hoffe, das wird bald behoben!
Donnerstag, 26. April 2007
Das Kaiserreich
Auch im Kulturkampf waren die Liberalen eine wertvolle Stütze: Die "papsthörigen, ultramontanen Katholizisten" wurden kurzerhand verboten und aus öffentlichen Ämtern entfernt. Die Zivilehe und staatliche Schulpflicht unterbanden auch in diesen Bereichen jeglichen katholischen Einfluss. Jedoch zog die Zentrumspartei bald die geschassten Gläubigen an wie ein Magnet.
Doch der Gründerkrach bescherte der Allianz aus Liberalen und Konservativen ein jähes Ende: Wegen den wirtschaftlichen Problemen führte Bismarck Schutzzölle ein und befürwortete einen wirtschaftlichen Protektionismus. Die Liberalen wandten sich ab, und Bismarck musste neue Mehrheiten finden: Die Konservativen. Schon bald schwächten die Sozialistengesetze die "Reichsfeinde" bei den sozialistischen Parteien und Vereinen. Attentate auf den Kaiser lieferten den Grund, Parteien, Vereine, und Publikationen mit sozialistischen oder auch freisinnigen Gedanken zu verbieten. Jedoch führte dies zu einer Radikalisierung der Arbeiterschaft, und auch zu mehr Zulauf zu der jetzt marxistisch orientierten SPD.
Parallel dazu suchte man den Sozialisten die Klientel in der Arbeiterschaft mithilfe der Sozialgesetzgebung abzuwerben. Aber nötig waren die von Bismarck eingeführten Versicherungen und Rentenkassen auch - die Industrialisierung hatte Deutschland längst erfasst und ihre Spuren in der Sozialen Frage hinterlassen. Ab 1881 fanden Unfall-, Invaliden- und Rentenversicherung ihrenPlatz in der deutschen Tradition eines sozialen Staates. Bismarck wurde durch seine strategische und irgendwie beeidnruckende Politik zwischen "divide et impera" und "Zuckerbrot und Peitsche" zu einem nationalen Denkmal. Als "der Lotse" 1890 "von Bord" ging, wie es eine zeitgenössische Karikatur formuliert, hinterließ er ein gefestigtes Deutschland. Doch es war auch ein von Bismarck geprägtes und durch Bismarck existentes Reich, wie sich bald herausstellen sollte.
Mittwoch, 25. April 2007
GegenStasi 2.0. - Stoppt Schäuble!
- Paranoia vor andersgläubigen, andersfarbigen und harmlosen Menschen geschürt wird
- unendlich viel Datenmaterial der Privatssphäre entrissen werden soll
- Big Brother nicht mehr nur auf RTLII kommt.
- jeder unter Generalverdacht steht
- Bürger zur Denunziation aufgerufen werden
Die Fundis kommen!
Nun gehört es zum Schulalltag, im zweiwöchigen Turnus die Schulversammlungen - mit Gebet und Segen - zu besuchen. Dem kam ich meistens auch nach. Denn ich habe bisher keine Indoktrinationsversuche beobachten müssen, und dieser Tatsache verschulde ich auch, dass ich wieder positiver über den Glauben denke. Doch was musste ich da in der letzten Versammlung sehen? Es hat mich sehr beunruhigt. Vielleicht bin ich auch paranoid was Fundis angeht, aber ich will die Geschichte erzählen:
Wie gewohnt folgten dem Kirchenlied einige den Schulalltag betreffende Worte des Rektors. Dann folgte eine Ankündigung für ein Musical, zu dem man sich doch melden solle. Und dann kam der Hammer: Ein junges Mädchen, engagiert im CVJM und anscheinend auch für eine Organisation namens "proChrist" warb für "JesusHouse". Dazu gab es einen wahnsinnig toll gemachten, jugendlich und hippen Trailer:
Wahnsinn, oder ?
"Jesus ist toll, Jesus ist super, er ist die Wahrheit, er ist die Wahrheit, er ist ALLES, KOMME ZU UNS....:".
Ich will diese Veranstaltung in keinster Weise mit "The Call" oder der "Jesus Revolution Army" in Verbindung bringen, denn das käme einer Verharmlosung letztgenannter gleich. Sicherlich ist "Jesus House" noch relativ harmlos. Ich hoffe es.
Aber ich finde es zutiefst beunruhigend, dass diese indoktrinatorischen Veranstaltungen sich so häufen. Da werden die Jugendlichen mit Gummibärchen und trendigen Trailern eingefangen (es gibt übrigens je nach Zielgruppe und Präsentationsort verschiedene Trailer) und es wird ihnen eine "einzigartige, einmalige Gemeinschaft" versprochen. Natürlich, dafür wird spätestens der Herdentrieb sorgen, dem sich dann keiner mehr entziehen kann, wenn man erst einmal in einem Gehirnwäschecamp ist.
Auf der Infoseite ist zu lesen: JesusHouse2007 - das ist ... eine klare, evangelistische Verkündigung.
Evangelistisch? Kann vieles bedeuten, aber eben auch: Evangelikal = Hardcorechrist = Fundamentalist ?
Da das Projekt über ProChrist läuft, einem Verein in dem immerhin die Kirchen involviert sind, wird wohl keine Freikirche dahinter stecken. Aber womöglich bedient sich auch die Kirche solcher Massenveranstaltungen, um ihre Schäfchen zu umwerben? Nun, ich verlasse die Schule bald mit Abitur. Ich hoffe, dass man dort diesem emotionalen Massenglauben ohne Individualität Grenzen setzt.
Dienstag, 24. April 2007
Lug' und Trug
Nach Institutsangaben pendelte die Zahl der Übertritte vor dem 11. September im Jahr zwischen 250 und 300. Danach stieg sie auf über 800, im Jahr 2005 wurde mit 1152 eine erste Höchstmarke erreicht. Die Daten für 2006 sollen demnächst veröffentlicht werden, doch ein Mitarbeiter des Instituts deutet einen gewaltigen Anstieg an: 2005 habe es insgesamt etwa 13000 deutschstämmige Muslime gegeben - 2006 müsse man mit etwa 18 000 rechnen.Tja, was aber wenn aus den Zahlen nicht Fakten sprechen, sondern Interessen? Dann sind hier einige Medien jemandem gehörig auf den Leim gegangen. Das hat glücklicherweise ein Journalist der Zeit herausgefunden, der seine Recherchequelle wohl überprüft hat, anstatt alles ungeprüft abzutippen:
Die Artikel konnten sich alle auf eine scheinbar seriöse Quelle berufen: eine Untersuchung des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland im westfälischen Soest. Die Studie wurde immerhin mit Geld des Bundesinnenministeriums finanziert. Ressortchef Wolfgang Schäuble äußerte sein Unbehagen an der neuen Koranbegeisterung mancher Deutschen. Die »wachsende Zahl von Menschen«, die zum Islam konvertierten, habe »etwas Bedrohliches«, sagte Schäuble und verwies auf die »fanatische Übersteigerung« mancher Konvertiten. Düsteres Rätsel Islam: Sickert die fremde Religion jetzt von innen in die Gesellschaft ein? Nein. Die Islamisierung findet offenbar nicht statt. Die enormen Steigerungsraten sind – alle Indizien sprechen dafür – Fantasiezahlen. Das Institut mit dem pompösen Namen erweist sich als Einmannbetrieb samt ein paar Hiwis, deren Erhebungen sowohl Muslime als auch Islamforscher jede Seriosität absprechen. Erhellend waren die Medienberichte und die Schäubleschen Warnungen dennoch – als Lehrstück für den Umgang mit Fakten und Zahlen zur zweitgrößten Religion in Deutschland.
Ich für meinen Teil bin gehörig beunruhigt. Wenn es so leicht ist, Angst zu schüren, wenn Journalisten die einfachsten und wichtigsten Grundregeln verletzen und wenn ein Innenminister die Verfassung mittels solcher manipulativer Kräfte aushält, dann läuft etwas gehörig falsch. Drei Zeitungen haben hier ihre Verantwortung als vierte Gewalt nicht wahrgenommen. Und was Schäuble vor hat, dass will ich mir gar nicht ausmalen. Ja, ich werde Schäubophob.
Sonntag, 22. April 2007
Wer hat Angst vor Google
"Wer hat Angst vor Google?"
Ebenfalls sehenswert: Google Epic 2015. Eine amerikanische Dokumentation über Google und das WWW im Jahre 2015. Natürlich besteht sie zum größten Teil aus Spekulationen. Ob Amazon bald mit Google fusioniert? Das weiß man nicht. Aber möglich wäre es allemal.
Nachtrag: Na ja: Es war vielleicht doch kein Islamist!
Während man sich bei PI ob dieser Nachricht wohl sicherlich keinen Fehler eingestehen wird, macht mein Herz doch einen kleinen Luftsprung. Wie es Einige und auch meine Wenigkeit irgendwie schon ahnten, ist Cho Seung Hui, der Mörder von Blacksburg, nicht identisch mit Chi Seung Ismail Hoo, den eine gewisse Gudrun Eussner bei flickr gefunden haben will.Yes, the murderer name (Cho Seung Hui) had a very similar name to his name, Cho Seung Hoo. Please note to the HOO and the HUI in their names.
Das hat die vermeintliche Mittäterin und Freundin des Mörders Eldarossel (man erinnert sich: el dar os sel steht für "Haus des Friedens"= Islamistin) höchstpersönlich klar gestellt. Und sogar die amerikanische Ein-Mann-Variante von Pi, Debbie Schussel, hat ihre Anschuldigungen zurückgezogen.
Gut, dass es noch genug Menschen gibt, die sich auch für Tatsachen und Fakten interessieren. Für PI und Konsorten gilt wohl eher:
Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren sie mich nicht mit Tatsachen.
Freitag, 20. April 2007
Wenn das Eine mit dem Anderen zusammen kommt....
Zumeist offenbart sich die Nichtakzeptanz aller anderer Religionen außer des Christenums selbst schleichend. Sie wird selten direkt genannt. Eine beispielhafte Enthüllung dieser krassen, extremen und fundamentalistischen Ansichten, die so mancher netter Christ teilt, kann man an einem Beispiel sehr gut beobachten: Homosexualität. In verschiedenen Diskussionen fängt es harmlos an: Eine Fragestellung, zum Beispiel ob Homosexualität Sünde ist oder nicht, eröffnet das Thema. Nur wenige wollen die gleichgeschlechtliche Liebe pauschal verurteilen, aber man ist sich dann doch unsicher, ob Homos Menschen sind, ob sie Sünder sind, ob man sie "heilen kann". Das erschreckt einen unbedarften, offenen Menschen wie mich zwar sehr. Aber es ist nichts im Vergleich zu dem, was da noch alles in den Köpfen rumschwirrt! Mit einem Mal sind sie dann nämlich da, die krudesten Verschwörungstheorien. Ob ein Schwuler ein Mensch ist, steht dann nicht mehr zur Debatte. Denn vor allem Schwule (Lesben gibts ja auch noch) gelten nur noch als perverse, abartige und triebgesteuerte Pädophile, denen mann(!) in keinem Moment das Hinterteil zuwenden darf. Doch damit nicht genug. Wenn ein unbedarfter, offener Mensch wie Ich solchen Entgleisungen ständig entgegenhält, wo das in der Bibel stehe und wieso man Schwulen soviel Hass entgegen bringe, kitzelt man langsam aber sicher den puren Hass aus den achso nächstenliebenden "Christen" heraus. Da ist dann schnell die Rede davon, dass man die "Homolobby" irgendwie vernichten müsse, da man dem Antichristen anders nicht beikommen könne.
Als nun letzte Woche PI und Konsorten die Intoleranz mancher Muslime verurteilte, die Schweinefleisch als Grund für Homosexualität ansehen, brachte Kreuz.net seine eigene Theorie an: Wer Scheinefleisch ist, wird auch bald wie ein Schwein aussehen! Das hat mit Intoleranz nicht mehr viel zu tun, dass ist pure Menschenverachtung. Doch Kreuz.net kann noch mehr:
Die schweren Gesundheitsrisiken bei widernatürlichen geschlechtlichen Homo-Handlungen, zeugen von der Gefährlichkeit der Homo-Ideologie. (Quelle)
Was, im Himmels Willen, verbreiten diese Leute da in Gottes Namen?
Mit dem Christentum jedenfalls haben diese Menschen nicht mehr viel gemein. Hier kommt zum Deckmantel der Nächstenliebe die krasse Angst vor anderen Menschen. Ich will diese Fundis nicht als etwas Abartiges verurteilen, wie sie es mit Homosexuellen tun. Aber ich muss gestehen, dass ich nicht verstehe woher so viel Hass kommt, wenn man doch Liebe predigt.
Ich muss aber auch darauf hinweisen, dass es immer wieder aufrechte Leute gibt, die solchen Meinungen entgegen treten. Politikstube beheimatet viele Christen, die nicht mehr nur rechskonservativ sind. Aber es gibt auch eine handvoll Gläubige, die nicht jeden Post unkommentiert stehen lassen.
Das Deutsche Reich
So ist es kein Wunder, dass Bismarck das sich politisierende Proletariat als Gefahr sah: Als "Reichsfeinde" titulierte er die SPD, aber auch das Zentrum. Denn beide vertraten Arbeiterinteressen, und beide hatten ein gewaltiges Wählerpotenzial hinter sich. Im "Kulturkampf" entledigte Bismarck sich mit antikirchlichen Gesetzen und den Liberalen im Rücken der "ultramontanen" (papsthörigen) Opposition. Der Sozialdemokratie begegnete das Reich 1878 mit den Sozialistengesetzen und der Sozialgesetzgebung. "Mit Zuckerbrot und Peitsche", einer Doppelstrategie, suchte Bismarck die Arbeiterpartei zu verbieten und gleichzeitig die Arbeiter für sich zu gewinnen. Doch als nach dem wirtschaftlichen Aufschwung mit der Gründerkrise und der Großen Depression schwere Zeiten anbrachen und man Schutzzölle und Protektionismus der Lage Herr werden wollte, gingen die Liberalen auf Distanz zu Bismarck. Und auch die Versuche, die Sozialisten zu unterdrücken schlugen fehl: Plötzlich hatte die SPD immer mehr Zuwachs. Und dann kam auch noch das "Drei-Kaiser-Jahr" 1988: Nach Wilhelm I. Tod übernahm sein Sohn Friedrich III. den Thron, starb jedoch nach nur 99 Tagen. Plötzlich saß mit Wilhelm II jemand auf dem Thron, der sich nicht mehr auf Bismarck verlassen wollte: 1890 wurde Bismarck entlassen.
Doch außer innenpolitischen Entscheidungen war Bismarck auch in der Außenpolitik von Bedeutung. Bereits 1873, nur wenige Jahre nach dem Krieg gegen Österreich begründete Kanzler Bismarck das Dreikaiserabkommen (Deutsches Reich, Österreich-Ungarn,Russland). Als "ehrlicher Makler" hatte er die Gegensätze der Doppelmonarchie und Russlands auf dem Balkan kompensiert. Das war nur der erste Schritt von Vielen, mit denen er das europäische Gleichgewicht erhalten wollte. Er erklärte, Deutschland sei territorial saturiert. Den Erwerb von Kolonien lehnte er ab um England oder Frankreich nicht zu beunruhigen: "Meine Karte von Afrika liegt in Europa". Parallel dazu entstand der Dreibund, ein Defensivbündnis zwischen Deutschland, Österreich und Italien. Vom Neutralitätsabkommen zwischen Russland und Deutschland wusste außer den beiden Vertragsparteien niemand.
Dieses verflochtene Netz aus Bündnissen war in dieser Art sehr starr. Keiner konnte eine falsche Bewegung machen ohne einen Krieg zu provozieren. Zudem war Frankreich isoliert, ganz nach Bismarcks Vorstellungen. Nur mit England kam kein Bündnis zu Stande. Gleichzeitig erhielt das Bündnissystem den Frieden - bis Wilhelm II. sein "persönliches Regiment" antrat.
Politikpla.net
Endlich also eine neue Bleibe in den Weiten des WWW - keine "Stube", aber ein gemütlicher Planet.
Donnerstag, 19. April 2007
Die letzte Klausur
Mittwoch, 18. April 2007
Na klar doch: Es war ein Islamist!
Denn im letzten August fügte eine indonesische Muslima, die vermutlich in den USA lebt, den späteren Massenmörder ihrem Fotoalbum bei flickr.com als einen ihrer Freunde hinzu. Die offenkundig gläubige Dame nennt sich "Eldarossell", was Gudrun Eussner zu "El dar os sell" auflöst. "Haus des Friedens", synonym für Islam, in indonesischer Schreibweise.
Abgesehen von der meisterhaften Dechiffrierung des Decknames der Kontaktfrau (wann kommt sie wohl als Helferin für den Amoklauf ins Gespräch?) hat man also noch eine Spur: Jemand bei Flickr heißt genau so wie der Amokläufer! Ein Glück, dass Flickr nur von wenigen Millionen Menschen weltweit genutzt wird, da kann es bestimmt nur der Cho Ismail Seung-Hui aus Blacksburg sein. Aber in seinem Namen steckt ja überhaupt der überführende Beweis: Der Junge ist schon vor längerer Zeit zum Islam konvertiert. Folglich kann er nur ein Terrorist sein, denn wie PI uns regelmäßig lehrt: Alle Anhänger des Islam sind böse, böse, böse! Leider hat PI in seiner vorbildlichen Recherchearbeit wohl vergessen, einfach mal den Namen Ismael nachzuschlagen. Was fällt uns da auf!?
Bei Herman Melville steht Ismael, zuerst in dem Roman Redburn und schließlich in Moby Dick, wo der Erzähler, dessen wahrer Name nicht mitgeteilt wird, sich Ismael nennt, für den aus der Gesellschaft Ausgestoßenen. (wikipedia.de)
Natürlich ist die Wikipedia auch längst von Islamisten infiltriert. Aber vielleicht hat sich der Student diesen Namen ja auch gegeben, weil er sich als Ausgestoßener fühlte? Im Übrigen ist der Name bei amerikansichen Quäkern sehr beliebt.
Wann nur bekommt jede Zeitung, jeder Fernsehesender in diesem Land einen PI-Berater zur Seite gestellt - dann wären die Nachrichten wirklich reif fürs Kabarett!
Platon und Aristoteles
Platons Ideenlehre
Nach Platon existiert über unserer wahrnehmbaren Welt eine immaterielle und letztlich nicht zu erfassende Ebene - die Welt der Ideen. Diese ist der unseren übergeordnet, denn die Ideen sind die Vorbilder, nach denen die irdischen Lebewesen und Gegenstände geformt sind. Ebenfalls zu unserer Sphäre gehört das indirekt wahrnehmbare, zum Beispiel Schatten. Die Wissenschaften und die Ideen selbst gehören wiederum zur Ideenwelt - wir können sie nur erkennen, nicht aber erfassen. Völlig über unsere Dimensionen hinaus geht das "Gute", das sozusagen die Idee verkörpert, nach der die Ideenwelt geformt ist. Es gibt den Ideen Maß und Ordnung. Gleichzeitig sorgt das Gute dafür, dass wir wenigstens die Ideen erkennen können - wir erinnern uns an sie, weil wir sie in einem früheren Leben kannten.
Vereinfacht ausgedrückt findet sich diese Theorie in Platons Höhlengleichnis: Menschen sind mit dem Rücken zu einer Feuerstelle festgebunden und sehen nur die Schatten verschiedener Gegenstände an der Wand. Diese Abbilder künstlicher Objekte halten sie für die Wirklichkeit. Ein Freigelassener "erkennt" jedoch, dass sie nur Abbilder der wirklichen, künstlichen Gegenstände sind. Als er die Höhle verlässt, sieht er das die Oberfläche ebenfalls nur aus Schatten der wahren Gegenstände besteht - die Sonne als Idee des Guten steht hinter allem.
Aristoteles' Metaphysik
Die Metaphysik meint jene Dinge, die hinter der "Physik" kommen (der damals bekannten Welt). Im Gegensatz zu Platon entwickelte Aristoteles nicht den Dualismus zwischen Idee und realer Welt weiter. Er ersann ein anderes Modell, da das Wesen der Dinge doch in diesen selbst liegen müsse und nicht außerhalb. So machen nach Aristoteles de Stoff und die Form einen Gegenstand aus. Das Wesen der Dinge ergibt sich also erst aus der Synthese der beiden "Ursachen". Verfeinert findet man diese Lehre von der "Entelchie" in den "Ursachen des Aristoteles" wieder: Formursache, Stoffursache, Zweckursache und Antriebsursache machen jeden Gegenstand aus. Doch der Stoff sperrt sich desöfteren gegen seine Bearbeitung - das Zufällige führt zu Abweichungen. Der reine Stoff bzw. die reine Form ersetzen in diesem Modell die Idee des Guten, sie sind das Höchste.
Dienstag, 17. April 2007
Stressabbau
Die Premiere ist gut gelaufen, die zweieinhalb Stunden vergingen schnell und die Schüler empfanden das auch so. Aber ich muss mich für die nächste Stunde noch besser vorbereiten, das Hauptschuldeutsch hat einen anderen Rhythmus als ich es von meinen Untertstufenjahren am Gymnasium in Erinnerung habe. Was ist ein Subjekt, was ein Objekt, wie bilde ich das Passiv etc. waren heute die bestimmenden Themen. Doch zuvor musste ich den Quali-Schülern ersteinmal klar machen, dass ich kein abgehobener und arroganter Gymnasiast bin. Die armen Hautschüler werden nämlich nicht nur in Medien und höheren Schulen wie der letzte Dreck behandelt - sie fühlen sich auch so. Elan und Ehrgeiz waren spürbar, aber nur wenig Perspektive und Selbstwertgefühl - das hat unser Land ja toll hinbekommen. Dabei sähen viele Bildungsbürger und Gymnasiasten ziemlich alt aus, ohen Busfahrer und Elektriker (um mal mit Klischees zu argumentieren).
Jetzt sollte ich mir noch diese saublöde Tischtennistheorie durchlesen....von wegen Rückhandkonter und Unterschnitt. Weißt du, welchen Durchmesser ein Tischtennisball hat? Ich schon: 44 Milimeter. Und dann ist da noch Englisch - und: Philosophie. Uff!
Montag, 16. April 2007
Zur siebten Stunde war ich dann erneut in der Schule, Geschichte und Chemie sind einigermaßen wichtig. In Chemie werde ich für das Colloquium eine Liste mit relevanten Aufgabenstellungen samt Lösungen bekommen. Das sollte also zu schaffen sein.
In der achten und neunten Stunde habe ich auch noch Sport gehabt. Noten in Tischtennis. gut, ich bin halt wirklich ein Sportlegastheniker. Aber nur drei Punkte auf meinen Vorderhandkonter? Da hätte ich ja gleich schwänzen können! Naja, durch meine Anwesenheit habe ich wenigstens erfahren, dass wir am Mittwoch den Sporttest schreiben. Auf den muss ich mich jetzt auch nich vorbereiten - neben der Philosophieklausur am Donnerstag und dem allgemeinen Abitraining also noch eine zusätzliche Belastung. Und ebenfalls am Mittwoch: eine feine, kleine Englischextemporale! Oh weiha....denn morgen habe ich im Anschluss an den Unterricht meine Nachhilfeschüler - bis 16:30. Dann darf ich mich an meinem wohlverdienten Nachmittag auch noch auf dumme Stgreifaufgaben vorbereiten.
Naja, ich will nicht meckern. Schließlich ist es das letzte Mal, dass ich mich für den normalen Schulalltag stressen muss.
Sonntag, 15. April 2007
Islamophobie
Britische Banken wollen ihren Kunden keine “Sparschweine” mehr anbieten, weil Schweine im Islam als unrein gelten.Beunruhigend, dass ein Journalist so etwas in einem angesehenen Magazin wie dem Spiegel verbreiten darf, denn die Behauptung ist schlichtweg falsch, wie man hier nachlesen kann.
In Anbetracht dieser islamfeindlichen Stimmung, die nicht zwischen Islamisten und den Otto-Normal-Gläubigen unterscheiden will, werde auch ich künftig versuchen, dieser Propaganda etwas entgegen zu setzen. Zivilcourage ist nicht nur gegen die alten rechten Klischees gefragt, sondern auch gegen die neuen Feinde der multikulturellen, demokratischen Gesellschaft.
Im Folgenden noch einige Empfehlungen, die auch am linken Rand unter "Gute Blogs" zu finden sind:
Brodaganda - Deckt Broders unwahre Aussagen auf
Islamophobia Watch - dokumentiert den Antiislamismus weltweit
Watchblog Islamophobie - deutschsprachig
Samstag, 14. April 2007
Die Deutsche Einigung
Doch auch auf gesamteuropäischer Ebene war nur äußerlich alles beim Alten geblieben. Die Pentarchie begann zu zerbrechen. Preußen wollte sich nicht länger mit einer leicht untergeordneten Position gegenüber Österreich zufrieden geben. Im Krimkrieg drang Russland in osmanisches Gebiet ein - das Prinzip der Legitimität war nicht mehr geltend. Als Österreich alleine gegen Russland kämpfte anstatt England und Frankreich auf der Krim beizustehen, durchzogen die Pentarchie gewaltige Risse. Auch nach dem Pariser Frieden 1856 konnte man das nicht mehr kitten: England und Frankreich näherten sich an, Österreich hatte ein zerrüttetes Verhältnis zu den Beiden und zu Russland, nur Preußen konnte normale oder sogar verbesserte Beziehungen verbuchen. Mit der Heiligen Allianz aber war es vorbei. Man kann dieses Ende der alten Mächtekonstellation als ersten Schritt zur Deutschen Einigung werten - innerhalb der Pentarchie wäre ein starkes Deutschland ein grober Verstoß gewesen. Ein weiterer Schritt in Richtung Kaiserreich vollzog sich mit der Einigung Italiens. Garribalids "Zug der Tausend" von Sizilien nach Neapel, wo ihm der liberale Minister Cavour zu Hilfe kam, machte den Weg für ein vereinigtes Italien frei.
Auch in Deutschland nutze man die Schwächung der Großmächte aus: Da Österreich sich gegen Russland absicherte, konnte Preußen an seinen Großmachtplänen weiter arbeiten. Der dritte Schritt zur Verwirklichung war der deutsch-österreichische Krieg 1866. Nachdem Preußen die dänischen Annexionbestrebungen mit einer militärischen Intervention beendet hatte, verwalteten Österreich und Preußen die Territorien Schleswig und Holstein zunächst gemeinsam. Mit dem Vertrag von Gastein vereinbarten beide Staaten eine getrennte Verwaltung, Preußen bekam Schleswig, Österreich Holstein. Bismarck fachte das Feuer weiter an, als er eine Reform des von Österreich dominierten Deutschen Bundes forderte. Als Preußen nach Zögern Österreichs Holstein besetzte, mobilisierte Österreich die Bundesarmee. Der Krieg des Deutschen Bundes gegen Preußen sollte das Bundesrecht durchsetzen, jedoch gewannen Preußen und seine Verbündeten nicht nur aufgrund des technisierten Heers in der Schlacht bei Königgrätz. Unter preußischer Führung und ohne Österreich entstand der Norddeutsche Bund - eine Vorstufe zur endgültigen Einigung, die aufgrund des Protests Frankreichs noch nicht möglich war. Ein Krieg gegen Frankreich war also der letzte Schritt, die Deutschen mental und territorial zu einigen. Zunächst schloß Bismarck mit den süddeutschen Staaten mit den "Schutz- und Trutzbündnissen" Defensivbündnisse gegen Frankreich ab. Der deutsch-französische Krieg brach nach diesen Vorbereitungen wegen einer Lappalie los: Bismarck hatte in der "Emser Depesche" Forderungen Frankreichs, Deutschland solle auf die spanische Thronfolge verzichten, dramatisch gekürzt. Die ohnehin franzosenfeindliche Stimmung in Deutschland und die Empörung der Franzosen über die Korrektur führten zur französischen Kriegserklärung an Preußen. Mit Generalstabschef Helmuth von Moltke wurde Frankreich bei Sedan geschlagen. Die Reichsgründung fand schließlich in Versailles statt - eine Demütigung Frankreichs in Folge von ohnehin drastischen Reparationsforderungen und Gebietsabtretungen.
Der Weg zur Einheit und die Reichsgründung bargen also eine Menge Zündstoff: Der sich abzeichnende Konfliktherd Balkan/Schwarzes Meer, der deutsch-österreichische Dualismus und der "Erzfeind" Frankreich ließen das Kaiserreich nicht aus Liebe entstehen.
Freitag, 13. April 2007
Der Vormärz und die Revolution 1848/49
In Deutschland gründete sich noch im Jahr des Kongresses die Deutsche Burschenschaft, in der sich Studenten für Freiheit und ein vereinigtes Deutschland aussprachen. Beim Wartburgfest wurden die Forderungen durch die Verbrennung reaktionärer Symbole eindrucksvoll unterstrichen. Doch als 1819 der vermeintliche russische Agent Kotzebue ermordet wurde, nahm dies Metternich zum Anlass mit den Karlsbader Beschlüssen die Pressefreiheit einzuschränken und mit polizeistaatlichen Mitteln die liberalen und nationalen Studenten zu verfolgen.
In Frankreich kam es zur Juli-Revolution, nachdem die Bourbonen (Adelsgeschlecht) ein allzu restauratives System durchgesetzt hatten. Dieser erneute Erfolg der Restaurationsgegner wirkte sich auch auf Deutschland aus. Auf dem Hambacher Fest bekundeten 30.000 Studenten, Kleinbürger und Professoren ihren Wunsch nach einer Verfassung. Doch auch dieses Aufschäumen der nationalliberalen Bewegung wurde mit erneuten Repressionen unterdrückt.
1848 schließlich kam der große Ausbruch. Auch hier war in Frankreich bereits eine Revolution vorausgegangen, die die Ausrufung der Republik zur Folge gehabt hatte. Im März forderten nun die Radikalen in Baden eine demokratische Republik, eine Verfassung, Presse und Versammlungsfreiheit (Märzforderungen). Reformpläne der Landesregierung kamen zu spät, die Barrikadenaufstände in Berlin und Wien machten ein Einlenken des preußischen Königs nötig. Er huldigte den Märzgefallenen um die Kämpfe zu beenden. Mit der Einberufung einer verfassungsgebenden Nationalversammlung war die Ruhe wieder hergestellt. Im Mai trat endlich die Nationalversammlung in der Paulskirche zusammen - aber die Abgeordneten spiegelten nicht die soziale Gliederung der Bevölkerung wieder. Im Honoratioren- und Professoren-Parlament waren so gut wie keine Handwerker oder Arbeiter vertreten. Schon hier zeigte sich, dass es um die Macht dieses Parlaments schlecht bestellt war. Die vielen kleinen Splitterparteien, die Streitigkeiten und nicht zuletzt die Pentarchie verhinderten einen größeren Einfluss. So beendete Preußen den Krieg gegen Dänemark auf eigene Initiative und gegen den Willen der Nationalversammlung. Als man sich in der Frage nach der Zusammensetzung des zu gründenen Reichs auf die kleindeutsche Lösung (ohne Österreich) verständigt hatte - fast ein Jahr nach der Revolution - bot man dem preußischen König die Krone an. Doch die restaurativen Kräfte hatten in der Zwischenzeit bereits den Gegenschlag geplant und so konnte der König die Krone ablehnen. Fast im gleichen Atemzug wurden die Revolutionäre von preußischen Truppen gestellt, und bis zum Juni 1849 war auch das Parlament aufgelöst.
Was blieb übrig? Wegen des geringen Rückhalts im - ohnehin schlecht vertretenen - Volk, wegen der nach wie vor starken Monarchie, wegen unzähliger Kompromisse, wegen der Unerfahrenheit und der Ohnmacht gegenüber den Großmächten war die Revolution gescheitert. Dennoch kann man auf viele Errungenschaften zurück blicken: Die demokratische Tradition, die Grundrechte und freiheitlich-demokratisches Denken stammen aus dieser Zeit.
Donnerstag, 12. April 2007
Rolle rückwärts: Die Restauration
Jetzt sahen die alten Kräfte ihre Stunde gekommen: Beim Wiener Kongress 1815 traf sich der ganze alte Adel Europas, den die Revolution gehörig geschockt hatte. Nun aber schlugen sie zurück: Sie wollten ihre alte, vorrevolutionäre Aufteilung des Kontinents wieder haben - Restauration lautete das Stichwort. Um dieses alte Mächtegleichgewicht wieder herzustellen wollten sie die Mächte (Preußen, Russland, Österreich-Ungarn, Frankreich und England) gegenseitig helfen (Solidarität), ihre Herrschaft so wie früher auf Gottes Gnade begründen (Legitimität). Kurzum: Die Pentarchie (die fünf herrschenden Großmächte) bestimmte erneut Europas Geschicke. Daran konnte auch der widerspenstige Napoléon Bonaparte nichts ändern, der es 1815 noch einmal wissen musste/wolllte: Doch bei der Schlacht bei Waterloo verlor er endgültig.
Für die revolutionären Gedanken begann eine "dunkle" Zeit: Nach dem Prinzip des Fürsten Metternich wurden alle liberalen oder nationalen Ideen verfolgt und verboten. Einen Höhepunkt erreichte die politische Repression mit den Karlsbader Beschlüssen, die die Studentenbewegungen und Turnvereine verboten - die Verfechter einer deutschen Einheit und liberaler Ideen mussten aufpassen. Der Vormärz hatte begonnen. Doch er kündigte trotz aller Unterdrückungsversuche auch vom Fortbestand der revolutionären Prinzipien.
Dienstag, 10. April 2007
Die französische Revolution, Napoleon und die Auswirkungen auf Europa
Nachdem Napoléon seine Macht und die Ideen der französischen Revolution in beinahe ganz Europa verbreitet hatte (mittels Kriegen), war nichts mehr so wie früher: Im Frieden von Lunéville sah sich zum Beispiel Bayern mit herben Gebietsverlusten konfrontiert. Aber Napoléon hatte noch einiges vor. So wollte er das alte deutsche Reich vollends zerschlagen, um den Flickenteppich aus hunderten kleinen Fürstentümern, Reichsstädten und geistlichen Herrschaftsgebieten neu zu formieren: Er baute die großen kleinen Staaten (Bayern, Baden etc,) zu Mittelstaaten um, die als Bollwerk gegen Österreich und Preußen dienen sollten. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden folglich die kleinen Reichsstände aufgelöst und an größere Staaten angegliedert (mediatisiert), und die geistlichen Gebiete ebenfalls aufgeteilt (säkularisiert). Bald fanden sich die neuen Süddeutschen Mittelstaaten zum "Rheinbund" zusammen, der unter französischem Protektorat (oder eher als Vasallenstaatenbund) viele revolutionäre Ideen umsetze. Dennoch herrschte der neuabsolutistische Herrschaftsanspruch der neu ernannten Könige vor. In Bayern reformierte Montgelas, in Preußen die Freiherren vom Stein und von Hardenberg ihre Staaten in weiten teilen: Die Verwaltung wurde effektiver und bürokratischer, Bildung staatlich, die Zünfte aufgelöst. Und sogar revolutionäre Konzepte wurden übernommen: Ein zwei Kammernsystem wurde errichtet, Ansätze der Volkssouveränität aufgebaut. Das alte Reich, ohnehin nicht mehr erkennbar vorhanden, wurde 1806 offiziell aufgelöst.
Lernen lernen
Heute morgen war ich zum "Abitraining" in der Schule - wann ist man das sonst schon während der Ferien? Da wir Schüler und unser Kursleiter den Schulgeruch noch nicht wieder riechen können, haben wir uns mit Kaffee und jeder Menge Brötchen, Croissants etc. gemütlich zum Lernen getroffen. Da haben sich leider wieder einige Lücken offenbart, auch wenn ich "unitaristisch" erklären konnte.
Sonntag, 8. April 2007
Es geht voran
Lerntechnisch geht es eher langsam voran. Ich hatte es mir wohl doch zu einfach vorgestellt. Dabei ist weniger das lernen selbst das Problem, als auszusortieren was genau ich lernen will und was nicht. Vorallem in Geschichte habe ich nämlich hohe Ansprüche. Und so saß ich das erste Mal mit sechs verschiedenen Büchern am Tisch und wollte irgenwie alle unter einen Hut bringen. Das funktioniert - natürlich - nicht. Also arbeite ich nun mit einem Buch und ergänze dann ab und an aus den anderen einige Fakten. Auf diese Art und Weise bin ich jetzt von der französischen Revolution bis zum preußischen Verfassungskonflikt gekommem - immerhin fast 100 Jahre. Und die nächsten hundert schaffe ich auch noch.
In Sachen Wehr- oder Zivildienst hat sich auch etwas getan: Ich bin als Verweigerer anerkannt. Wie passend, dass ich am Tag als der Brief kam ein Vorstellungsgespräch bei meiner, wie es aussieht, künftigen Zivildienststelle hatte. Es war äußerst zufriedenstellend, und ich denke das ich eine wirklich gute und passende Stelle gefunden habe. Ich werde sowohl in pädagosicher Hinsicht mit Kindern zu tun haben, als auch in typischen Ziviaufgabenbereichen eher handwerklich arbeiten - gottseidank wird mir alles gezeigt. Ich habe dann auch gesagt, dass ich mit körperlicher und handwerklicher Arbeit bisher nicht viel am Hut hatte. Aber das sei kein Problem, sagte man mir. Solange ich gewillt sei, zu lernen und mich anzustrengen. Und das bin ich!
Die Kinderbetreuung im Jungendtreff ist abgeschlossen. Viele Kinder haben sich bedankt und es hat wohl allen gefallen. Mir auch, aber es war nicht gerade erholsam. Doch ich denke, dass ich mti den Kids gut zurecht gekommen bin, und es hat mir auch Spaß gemacht, etwas für sie vorzubereiten und dann zuzusehen, wie sie es annehmen. Meine berufliche Perspektive konzentriert sich also auch weiterhin auf das Lehramt.
Montag, 2. April 2007
Kinder, Kinder
Ich wusste ja, dass kleine Kinder stressig sein können. Aber das es doch so anstregend werden würde war mir nicht bewusst. Das heutige Programm sah ein gemeinsames Frühstück vor, freies Spiel sowie das Basteln von Holzdosen samt passender Eierschalenmosaikverzierung. Im Prinzip nicht so ansopruchsvoll. Aber man vergisst leicht, dass diese Kinder enfach sowas von aktiv sind - die Dosen waren in einer guten Stunde komplett fertig. Dabei hatten wir zweieinhalb eingeplant! so waren bald quengelnde Stimmchen zu hören... "Was machen wir jeeeeetzt?" "Können wir was spielen?" und so weiter. Dummerweise sind ja da noch die Kinder, die noch nicht fertig sind. Was also tun? Sich aufteilen oder gar zerteilen? Erstmal versuchen, die "Aufsässigen" unter Kontrolle zu behalten. "Gleich, wir warten noch einen Moment". Aber so schnell lassen sich die nicht abspeißen: "Der Moment ist aber schon vorbei!"
Uff, da schaut man dann erstmal dumm aus der Wäsche, vorallem wenn man so ein Newbie ist wie ich. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich die Tricks meiner diversen ferienbetreuer so schnell durchschaut habe, geschweige denn das ich so frech war! Aber naja, andere Zeiten andere Sitten. Ich hatte ja schon einen Schock, als ich die Jahrgänge meiner Gruppe gesehen hatte: 1998 usw. Das kommt mir so.....nah vor. Aber gut, wir haben ja 2007 - ich schreib meistens noch 2006. Morgen geht das Programm weiter mit Osternestert. Backen und malen - dieses Mal werde ich versuchen, das ganze irgendwie zeitlich zu dehnen. Mal sehen, ob das klappt.